Hallo zusammen,

zunächst hatte ich diese Frage in einem älteren Post (//maders-krippenwelt.forumprofi.de/topic.php?topic=8) gestellte, nun aber beschlossen, dass sie doch einen eigenen Post verdient hat.

Ich habe eine elementare Frage zum Krippenmörtel, die in keinem meiner Krippenbücher oder in Foren bisher erwähnt wurde. Vermutlich, weil es für viele professionelle Krippenbauer trivial ist.

Es geht um das Schleifmehl als elementare Zutat des Krippenmörtels. Ich kann mir darunter nicht so richtig etwas vorstellen, bzw. kann ich mir verschiedene Dinge darunter vorstellen und das ist das Problem, wenn ich prüfen will, ob ich die korrekte Zutat vor mir habe.

Da das Schleifmehl nicht als Sägemehl/-staub bezeichnet wird, gehe ich davon aus, dass es sich dabei nicht um Holzpulver aus der Tischlerwerkstatt handelt (also im Gegensatz zu Sägespänen - wie beispielsweise aus dem Kleintierstreu für Hamster - um feineres Sägemehl), sondern um das, was beim Schleifen vom Schleifkörper abfällt - also vermutlich Siliziumkarbid. Ist das korrekt? Es wäre jedenfalls ein riesiger Unterschied, was die Eigenschaften betrifft. So nimmt Sägemehl entsprechend Wasser auf während Siliziumkarbid kein Wasser aufnimmt. Vielleiche ist Schleifmehl aber auch eine Mischung aus beiden? Da das Schleifmehl als Zutat ja eine gewisse Funktion erfüllen dürfte, die über das reine Strukturbild hinausgeht, wollte ich lieber mal genauer nachfragen.

Falls es sich beim Schleifmehl nicht um Holzpulver sondern feine Rückstände des Schleifmittels handeln sollte, kann man dann nicht einfach auch Quarz- oder Vogelsand nehmen, bzw. Siliziumkarbid-Pulver? Falls man keine Tischlerwerkstatt in der Nähe hat oder sich - wie ich hier im Post - wegen der Eigenschaften nicht ganz sicher ist, wären diese Zutaten die von jedermann/-frau eindeutiger Zuordbaren und auch leichter zu beschaffen.

Herzliche Grüße

Nils

Hallo Tommy,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort. Vermutlich sind Schleifmehl und Schleifstaub Synonyme für die gleiche Zutat. Alle anderen Dinge wie die Schlämmkreide und den Perlleim (damit möchte ich es versuchen; statt dem Leimwasser) habe ich bereits. Die Frage ist, welche Eigenschaften das Schleifmehl/der Schleifstaub dem Gemisch hinzufügen. Daher hatte es mich interessiert, ob es sich dabei um Holzpulver handelt (das schließe ich eigentlich aus, denn dann hätte man ja auch Sägemehl schreiben können), oder um den Abrieb des Schleifmittels (also vermutlich Siliziumkarbid) oder eine Mischung aus beidem. Die Zutat wird in jedem Krippenbuch und in jedem Post einfach so verwendet und allen scheint genau klar zu sein, um was es sich dabei handelt. Aber wie meine Frage bzw. Gedankenspiele zeigen, kann ich mir darunter nicht so viel vorstellen oder vielleicht auch zu viele verschiedene Dinge.

Falls es sich um den Abrieb des Schleifmittels handelt, kännte man ja auch Quarzsand mit feiner Körnung nehmen, der für mich - ohne Zugriff auf eine Tischlerwerkstatt - leichter zu beschaffen wäre. Ich denke, dass die Antwort auf meine Frage ggf. auch vielen Krippen-Novizen weiterhelfen würden, die keinen Krippbenbaukurs besucht haben und sich ihre Informationen autodidaktisch aus Büchern holen. Wenn dann die ersten Experimente schief gehen, ist man sicher schnell enttäuscht.

Herzliche Grüße

Nils

Hallo in die Runde,

falls die Zusammensetzung von Schleifmehl/-staub nicht so offensichtlich ist, könnten vielleicht die erfahrenen Krippenbauber und Krippenmörtel-Nutzer hier im Forum ja mal beschreiben, was im Vergleich der beiden Eimer mit Schleifmehl/-staub und Sägemehl der Unterschied ist. Irgenwie müssen sich die beiden Zutaten ja unterscheiden, oder ist es doch nur der Grad der Feinheit des Pulvers (Schleifmehl/-staub feiner als Sägemehl) und gar nicht die Zusammensetzung?

Von Mader's Krippenwelt wird ja z. B. ein "4-teiliges Herstellungsset für den Krippenmörtel" angeboten, das u. a. auch den "(Spezial) Schleifstaub" als Zutat enthält: https://www.maders-krippenwelt.de/krippe...penmoertel-2002 und dort ist auch zu lesen "Nach jahrelanger Praxis hat sich gezeigt, dass das Sägemehl eine zu grobe Struktur aufweist. Deshalb liefern wir auf Kundenwunsch 2x Schleifstaub. Die Qualitätsprobleme mit dem Schleifstaub haben wir seit Juni 2017 nicht mehr wir sieben alles durch!". Das legt ja eindeutig einen Unterschied von Schleifstaub (jetzt im Set enthalten) zum Sägemehl (hier nicht als Sägespäne bezeichnet und offenbar früher im Set enthalten) nahe. Da das Sägemehl hier nicht als Sägespäne bezeichnet wird, hätte ich die Feinheit/den Körnungsgrad von Schleifstaub und Sägemehl gleich eingeschätzt und bin davon ausgegangen, dass es sich bei den Inhaltsstoffen von Schleifmehl/-staub entsprechend auch nicht oder nicht nur um Holz handelt. Bei dem Hinweis auf das Durchsieben war ich aber doch wieder skeptisch geworden, ob es nicht doch einfach sehr feines Holzmehl sein könnte.

Herzliche Grüße

Nils

Hallo Nils,

ich verwende als " Schleifmehl " immer den feinen Staub vom Schleifen aus einer Schreinerei......sprich, es dürfte sich hierbei um Holzstaub handeln, der beim Schleifen verschiedener Holzarten anfällt....
Hoffentlich konnte ich Dir helfen?!

Grüße
Rainer

Vielen Dank!

Ich denke, dass die letzten beiden Antworten von Rainer und Thommy sehr aufschlussreich sind. @ Thommy: Danke auch für die Email!

Dann enthält der Schleifstaub bzw. das Schleifmehl offenbar keinen Abrieb des Schleifkörpers (z. B. das angesprochene Siliziumkarbid) und falls doch, würdet Ihr es heraussieben - ebenso die groben Bestandteile.

Daraus schließe ich, dass es sich bei den folgenden Zutaten (von grob nach fein) immer vom Material her um Holz handelt und es einfach verschiedene Feinheiten oder Mahlgrade gibt:

> Sägespäne - sehr grobe Holzspäne, wie sie z. B. als Tierstreu für Hamster und Meerschweinchen angeboten werden.

> Sägemehl - relativ oder mittel-feines Holzpulver, das sich als Abfallprodukt beim Sägen mit einer Bandsäge oder Tischkreissäge ergibt.

> Schleifmehl/Schleifstaub - sehr feiner Holzstaub, der sich als Abfallprodukt beim Schleifen ergibt und i. d. R. keine Reste des Schleifkörpers enthält.

Allen drei Inhaltsstoffen/Zutaten gemein ist, dass sie aus reinem Holz bestehen und als "Zuschlag" im Krippenmörtel saugen bzw. Flüssigkeit binden und nicht - wie z. B. Quarzsand - als wasserunlöslicher Zusatzstoff "passiv" in der Mischung bleiben. Im Fall des Schleifmehls/Schleifstaubs ist darauf zu achten, dass gröbere Partikel herausgesiebt werden und am Ende wirklich eine mehl- bzw. staubähnliche und homogene Mischung übrig bleibt, da sich sonst der damit angesetzte Krippenmörtel nicht so schön und gleichmäßig verarbeiten lässt. Besonders bei Orientalischen Krippen (wie ich sie plane) ist das wichtig, da es im Orient keinen Rauhputz gab/gibt.

Ich werde also das feine Sägemehl, das ich bereits habe, nochmals durchsieben und dann meinen ersten Krippenmörtel ansetzen ...
Nach so viel Expertenrat sollte das nun klappen!

Vielen Dank!

Herzliche Grüße

Nils