Hallo Krippenfreunde, ich habe 2 Fragen an Euch. 1. Ich habe ein Krippengelände das 80 cm tief ist . Ich würde gerne in dem 2. und 3. drittel der Krippe Figuren aufstellen. Wie groß dürfen diese sein? Meine Figuren sind 12 cm groß 2. Ich habe bekleidete Krippenfiguren, begehe ich Stilbruch wenn die anderen Figuren,wie soll ich es jetzt ausdrücken, nicht bekleidet (nicht nackt) sind.
Hallo JürgenW, vielleicht hilft Dir dieser Artikel weiter. Ist eigentlich alles beschrieben was Du benötigst / machen musst, um eine Perspektive in Deine Krippe zu bekommen. Habe das zwar mal durchgelesen, aber ins Archiv geschoben, da ich bei meinen bisherigen Krippen ohne Perspektive auskam. Wenn ich das noch zusammen bekomme, musst du in der doppelten Krippentiefe einen Fluchtpunkt setzen. Von diesem und dem Punkt des Betrachters z.B. die Figurengröße bestimmen. Steht (glaube ich) alles im Artikel. Du musst aber auch daran denken, dass du auch Gebäude entsprechen anpassen musst. Eventuell auch die "Geometrie der Gebäude verzerren solltest. Ob das bei 80 cm Krippentiefe einen Sinn macht, bin ich überfragt. Dieser Artikel ist aus dem Spanischen. Die arbeiten dort mit ganz anderen Dimensionen (muss man sich mal im Web anschauen, da ist ein Gebäude durchaus in der Grundfläche meiner Krippen ). Da ist es natürlich wichtig auf die Perspektive zu achten.
Wenn es nur darum geht eine kleinere Figur in den Hintergrund zu setzen, würde ich das Mathematisch oder Zeichnerisch lösen. Mit dem Strahlensatz könntest Du die Größe einer Figur in einer bestimmten Entfernung berechnen (bezogen auf die Beispiele auf der Seite, wäre d deine 12 cm und Du müsstest c berechnen. Es geht aber auch einfacher. Zeichne eine Linie mit z.B.16 cm (Deine Krippentiefe ist 80 cm, normalerweise nimmt man die doppelt Tiefe, das sind dann 160 cm. Bei einem Maßstab von 1:10 sind das 16 cm. Dann zeichnest Du am Anfang der Linie senkrecht eine Linie mit 1,2 cm (Maßstab!). Verbinde den oberen Punkt dieser Linie mit dem Endpunkt der Grundlinie. Wenn Du jetzt wissen willst, wie groß eine Figur z.B. bei der Krippentiefe 60 cm sein sollte, Musst Du bei cm 6 auf der Grundlinie denn Abstand zur Hypotenuse (die schräge Linie) messen. Wenn Du jetzt z.B. 1 cm misst, musst Du eine 10 cm Figur benutzen.
(Hoffe, das war jetzt irgendwie verständlich) Für eine grobe Einschätzung ob die ermittelte Figurengröße passt, schneide einfach aus Papier Figuren in der/den entsprechenden Größen aus. (Z.B. diese Figuren und skaliere sie entsprechend).
Das wäre so das Vorgehen, wie ich es machen würde.
Deine Frage zu den "unbekleideten Figuren ist für mich schwierig zu beantworten. Mein erster Gedanke war, wenn es dann aber in der kleineren Figurengröße keine "bekleideten" Figuren gibt, bliebe Dir sowieso nichts anderes übrig. Da ich annehme, dass die Figuren im Hintergrund nicht unbedingt zu der/den Hauptszenen gehören, sehe ich das ziemlich gelassen. Warum nicht im Hintergrund andere Figuren. Da könnte man ja auch noch etwas mit der Beleuchtung spielen (Vordergrund heller). Ich bin der Meinung, dass eine Krippe genau zwei Personen(gruppen) gefallen muß. Dem Krippenbauer und dem Personenkreis, bei der die Krippe letztendlich stehen soll. Und eine Krippe ist zu 100% künstlerische Freiheit. Mache es, wie Du es für Richtig erachtest. Du kannst es letztendlich sowieso nicht jedem Recht machen.
Hallo Heimo, vielen Dank für Deine ausführliche Ratschläge. Ich muß das alles dann mal in einer ruhigen Stunde verstehen und durcharbeiten . Viele Grüße Jürgen
Hallo Jürgen, habe einmal eine kleine Zeichnung gemacht, damit Du sehen kannst, wie ich das mit der zeichnerischen Lösung gemeint habe.
Bild entfernt (keine Rechte)
habe dann auch mal eine Figurenposition durchgerechnet (für 50 cm).
Bild entfernt (keine Rechte)
Ich denke Du hast Dir eine sehr ambitionierte Aufgabe rausgesucht. Respekt! War doch etwas überrascht über die doch großen Unterschiede der Figurengrößen. Meines Erachtens nach sind dann auch eventuelle Gebäude und Bäume (?) in der Größe anzupassen. Dann ging mir so durch den Kopf, ob Du dann auch verhindern musst, dass Betrachter die Krippe von der Seite oder gar von hinten betrachten können. Das sieht für mich nach einem sehr komplexen Thema aus. Ich drücke Dir die Daumen dass es Dir gelingt. Wie schon erwähnt, das sind alles reine Überlegungen von mir. Vielleicht sehe ich auch Berge, wo nicht einmal Hügel sind .
Viele Grüße Heimo
PS: ....ich hoffe mein ehemaliger Mathelehrer liest nicht mit
Hallo Jürgen, habe bei der Kontrolle des Beitrages gemerkt, dass die Bilder "weg" sind.....Man erkennt zwar wenn man mit der Maus darüber fährt einen Link, der aber zu einem Fehler führt. Weiß jetzt auf die Schnelle nicht warum. Vielleicht weil ich .png verwendet habe? Kann den Beitrag selber aber nicht mehr bearbeiten. Hier dei beiden Bilder nochmal als jpg.
Hallo Heimo,vielen Dank für die ausführliche Beschreibung und Berechnung,Das Grenzt ja fast an höhere Mathematik. Ich hätte nicht gedacht das dir Figuren noch so groß sein sollten. ich werde mir mal Figuren in diesen Größen bauen und schauen wie es aussieht. viele grüße Jürgen
Hallo Jürgen, auf Deine Ergebnisse bin ich gespannt. Ich habe das ja auch noch nie umgesetzt. Meine Zeichnung und Berechnung basieren auf diesem Artikel über die Perspektive. Der Fluchtpunkt liegt ja "weit" hinter dem Krippenende. Da kann ich mir vorstellen, dass das erst so richtig wirkt, wenn eine Rückwand mit Bemalung diese Perspektive weiterführt. Ein Betrachter braucht Bezugslinien, sonst "verliert" er die Orientierung. Wenn man sich mal solche Perspektivischen Dioramen anschaut, so sind die oft in "Kisten" eingebaut, die nur vorne offen sind. Dadurch wird der Betrachter quasi gezwungen der vorgegebenen Perspektive "zu folgen". Ich kann mir aber auch vorstellen, dass man bei größeren Krippen den Hintergrund einfach kleiner baut um eine Tiefe und Entfernung vorzutäuschen. Das ist meines Erachtens nach aber nicht zwangsläufig eine perspektivische Krippe. Da lasse ich mich aber gerne eines besseren belehren . Vielleicht ist es aber auch das, was Dir vorschwebt. Den Hintergrund kleiner zu bauen, um eine Tiefe zu simulieren. Da hat man viel mehr Freiraum und muss nicht so sehr auf die korrekten Proportionen gegenüber dem Vordergrund achten. Du definierst dann einfach ab welcher Tiefe "weit weg" ist und baust dort die Krippe in einem anderen Krippenmaß, wobei Du dann die Größe dieser Figuren wie es Dir am besten gefällt festlegst. Ist dann vermutlich auch ein entspannteres bauen, wenn man nicht wirklich auf die Perspektive achten muss. Schade, dass anscheinend andere Krippler hier im Forum auch noch keine perspektivische Krippe gebaut haben. Wie sieht es denn bei den Krippenbaumeister aus? Lernt man das in der Ausbildung nicht? Jürgen, auf jeden Fall wünsche ich Dir viel Erfolg. Viele Grüße Heimo